Erstkontakt
Der erste Kontakt kommt in der Regel per Telefon oder E-Mail zustande. Passen die Eckdaten wie Betreuungszeiten und Umfang, Alter des Kindes etc., folgt ein erstes Kennenlerngespräch bei mir mit Ihnen und Ihrem Kind. So können wir einander ein wenig „beschnuppern“, schon einmal grob die gegenseitigen Vorstellungen abklären und Sie können sich die Räumlichkeiten, in denen Ihr Kind eventuell betreut werden soll, genauer ansehen.
In dem Erstgespräch könne Sie mir Fragen stellen, eventuell Familienmitglieder kennenlernen und über diese mehr erfahren. Mich wird dann interessieren, wie Ihr Kind heißt, wie alt es ist, wer alles zur Familie gehört und ob Ihr Kind nahe Bezugspersonen außer Ihnen hat, die Ihr Kind vielleicht abholen werden. Gerne höre ich mir an wie der Tagesablauf Ihres Kindes bei Ihnen zuhause ist, was für einen Charakter Ihr Kind hat, wie die bisherige Entwicklungsgeschichte und die Schwangerschaft waren und ob es irgendwelche besonderen Dinge zu beachten gibt. Wurde ihr Kind bereits von anderen Personen betreut? Darf ich das Kind im Bus, Auto, Fahrradanhänger, Fahrradsitz und Kinderwagen transportieren und unter welchen Umständen?
Fühlen sich beide Parteien nach diesem Gespräch wohl, wird mindestens eine Nacht darüber geschlafen. Dann werden ein bis zwei weitere Treffen vereinbart. Kommen nach diesen Treffen beide Parteien zu dem Entschluss, dass eine Betreuung durch mich stattfinden soll, wird ein weiteres Treffe vereinbart. Jetzt werden die Details für die Eingewöhnungsphase und die anschließende Betreuungszeit besprochen und Sie erhalten einen Vertrag mit Fragebogen zum Kind und Angaben über benötigte Utensilien. Diesen dürfen Sie mit nachhause nehmen, in Ruhe durchlesen und soweit ausfüllen wie es Ihnen möglich ist. Zuletzt treffen wir uns zum Vertragsabschluss. Nun beginnt die Eingewöhnungsphase. Hier ist jedes Kind individuell schneller oder langsamer, - bei manchen Kindern wird es erst jetzt deutlich ob sie in den Familienalltag mit hinein passen.
Eingewöhnungsphase für Kinder unter drei Jahren.
Beginn der Eingewöhnungsphase – ohne Eltern geht es nicht!
Für Ihr Kind ist der Beginn in einer Tagespflegegruppe eine sehr große Veränderung, die es zu bewältigen gilt. Daher begleiten Sie Ihr Kind in dieser sensiblen Zeit der Eingewöhnung. Sie und Ihr Kind haben so die Möglichkeit, die Familienmitglieder, die neue Umgebung, die Gruppe und den Tagesablauf ganz in Ruhe und ohne Zeitdruck kennen zu lernen und Vertrauen zu mir aufzubauen.
Ihre anfängliche Anwesenheit gibt Ihrem Kind die Sicherheit, die es braucht, um sich mit der neuen Situation und der neuen Umgebung vertraut zu machen. Diese vielen neuen Eindrücke ohne Sie zu erleben, wäre ein traumatisches Erlebnis für Ihr Kind, daher lehne ich eine Betreuung ohne eine von der Mutter oder einer engen Betreuungsperson des Kindes begleitete Eingewöhnungsphase ab.
Dauer der Eingewöhnungsphase
Die Dauer der Eingewöhnungsphase lässt sich nicht pauschal festlegen, denn sie hängt sehr stark vom einzelnen Kind ab. Dabei spielt unter anderem das Alter, die persönliche Situation, und die Individualität des jeweiligen Kindes eine besondere Rolle. In der Regel kann man von einer Dauer der Eingewöhnungsphase zwischen 1 und 4 Wochen ausgehen.
Gestaltung der Eingewöhnungsphase
In den ersten 3 Tagen bleiben Betreuungsperson und Kind für ca. 1-2 Stunden bei der Tagesmutter. Danach wird die Anwesenheit von Tag zu Tag gesteigert. Die Mutter sollte sich im Hintergrund halten, dass heißt, still und beobachtend im Raum anwesend sein, aber NICHTaktiv am Geschehen teilnehmen und NICHT von sich aus auf das Kind zugehen oder es zu irgendetwas motivieren oder anleiten.
Ihr Kind hat so die Möglichkeit, sich frei und ungezwungen und in dem von ihm gewünschten Tempo mit der neuen Umgebung, den neuen Personen und dem Tagesrhythmus vertraut zu machen und immer wieder zu seinem "sicheren Hafen" -zu Ihnen- zurück zu kehren, wenn es sich unsicher fühlt.
Ab dem 2.-3. Tag sollten innerhalb der Anwesenheit auch eine Mahlzeit eingenommen werden (sofern dies auch während der Betreuungszeit erfolgen soll) und Pflegetätigkeiten (z.B. Wickeln, Zähne putzen, Hände waschen) zuerst von der Mutter, beim nächsten Mal von mir in Ihrem Beisein und dann von mir alleine durchgeführt werden. Wenn Ihr Kind während der Betreuungszeit bei mir schlafen soll, sollte dies ebenfalls während der Eingewöhnungsphase zunächst in Ihrem Beisein, dann ohne Ihre Anwesenheit "geübt" werden.
Eine erste Trennung findet erst statt, wenn sich Ihr Kind sichtbar wohl fühlt und bereits ersten Kontakt zu mir aufgenommen hat. In der Regel wird der erste kurze Trennungsversuch (z.B. einige Minuten im Nebenraum) nach ca. 3-4 Tagen unternommen. Langsam wird die tägliche Abwesenheit dann immer weiter ausgedehnt.
Ende der Eingewöhnungsphase
Die Phase der Eingewöhnung ist dann abgeschlossen, wenn Ihr Kind Vertrauen zu mir gefasst hat, von sich aus freundlich auf mich zugeht und mich als Bezugsperson akzeptiert hat. Ihr Kind sollte sich bei Problemen von mir helfen lassen (z.B. trösten), Mahlzeiten ungezwungen bei mir einnehmen und problemlos schlafen (falls das Kind während der Betreuung schläft). Trotzdem kann es sein, dass Ihr Kind gerade in der Anfangsphase noch weint oder wieder mitgenommen werden will, wenn Sie sich nach dem Bringen von ihm verabschieden. Ihr Kind drückt damit aus, dass es Sie lieber bei sich hätte - und das ist sein gutes Recht. Da ich als Tagesmutter aber mittlerweile auch eine Bezugsperson für Ihr Kind geworden bin, wird es sich bei mir schnell beruhigen.
Grundsätzlich sollten Sie nie fortgehen, ohne sich bei Ihrem Kind zu verabschieden. Durch das Abschiednehmen kann sich Ihr Kind sicher fühlen, dass Sie nicht „einfach so“ verschwinden, ohne dass es etwas davon mitbekommt. Ein liebevolles, kurzes Abschiedsritual gibt Ihrem Kind die nötige Sicherheit, dass alles in Ordnung ist.
Zu Hause bleibt alles beim Alten
Auch eine Eingewöhnung unter optimalen Bedingungen erfordert von jedem Kind eine enorm hohe Anpassungsleistung. Daher ist es sehr wichtig, dass insbesondere vor und während der Eingewöhnungsphase, besser auch einige Zeit darüber hinaus, keine großen Veränderungen zu Hause anstehen wie z.B. Umzug, Hochzeit, größere Reise, Geburt eines weiteren Kindes etc.
Ganz wichtig ist auch eine weitere Erfahrung, die jedes Kind erst langsam machen muss:
„Daheim bleibt alles beim Alten, während ich außer Haus bin.“ So ist anfangs beim Nachhausekommen nicht selten ein kurzer Kontrollgang durch das Zuhause nötig, um festzustellen, dass sich während der Abwesenheit nichts Wesentliches verändert hat.
Gerade während der Eingewöhnungszeit sollten Sie nach Ende der Betreuung viel Zeit mit Ihrem Kind verbringen und auch „alte“ Freunde aus der Nachbarschaft oder der Spielgruppe nicht vernachlässigen.
Was noch zu beachten ist
Bitte denken Sie unbedingt daran, Ihrem Kind als Stütze z.B. sein Lieblingskuscheltier oder Schmusetuch mitzunehmen. Ihrem Kind hilft das, die Trennung von Ihnen besser zu verkraften. Der vertraute Gegenstand stellt eine wichtige Verbindung zu Ihnen und zu seinem Zuhause dar.
Die Tagesmutter sollte über den gewohnten Tagesablauf und die Gewohnheiten des Kindes möglichst genau Bescheid wissen, so kann sie Ihr Kind besser verstehen, begleiten und fördern. Gehen Eltern und Tagesmutter respektvoll, freundlich und ungezwungen miteinander um, wird Ihr Kind dies spüren und entspannter an die neue Situation herangehen.
Betreuungsentgelt während der Eingewöhnungsphase
Da während der Eingewöhnungsphase die Anwesenheitszeiten in der Regel sehr unterschiedlich sind, wird noch keine Pauschale erhoben. Die Stunden in denen Ihr Kind anwesend ist, rechne ich gemäß meinen normalen Stundensätzen mit Ihnen ab.